Privatinsolvenzen 2011

Weniger Privatinsolvenzen im Jahr 2011

2011 meldeten in Deutschland 136.033 Bundesbürger Privatinsolvenz an. Das sind 2,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Zu diesem Ergebnis kommt das aktuelle "Schuldenbarometer 2011" der Hamburger Wirtschaftsauskunftei Bürgel. Nur in den Jahren 2007 und 2010 gab es in Deutschland mehr Verbraucherinsolvenzen. In den letzten zehn Jahren mussten insgesamt mehr als eine Million Privatpersonen Insolvenz anmelden.

Insolvenzen pro Bundesland: Durchschnittlich 166 Fälle je 100.000 Einwohner

Im absoluten Vergleich verteilen sich die 136.033 Privatinsolvenzen im Jahr 2011 vor allem auf die Bundesländer Nordrhein-Westfalen (32.389), Niedersachen (17.290) und Bayern (15.202). Relativ betrachtet ereigneten sich die meisten Fälle in Bremen – mit 293 Insolvenzen je 100.000 Einwohner. Während der Bundesdurchschnitt bei 166 Privatinsolvenzen je 100.000 Einwohner rangiert, gab es in Bayern mit 121 Privatinsolvenzen je 100.000 Einwohner die geringste Anzahl an Verbraucherinsolvenzen im Jahr 2011.

Stärkster Rückgang in Sachsen

Vier der sechzehn Bundesländer verzeichnen mehr Privatpleiten als 2010 – allen voran Nordrhein-Westfalen (plus 7,1 Prozent) und Hamburg (plus 6,0 Prozent). Den stärksten Rückgang melden Sachsen mit einem Minus von 13,3 Prozent und Baden-Württemberg (minus 10,6 Prozent).

Altersgruppen: Immer mehr Frauen bei den jungen Erwachsenen und den Senioren von Pleite bedroht

Besorgnis erregen 2011 die Fallzahlen zweier Risikogruppen: Das Segment der jungen Erwachsenen von 18 bis 25 Jahren schreibt ein Plus von 0,9 Prozent und die Gruppe 60 Plus verzeichnet einen Zuwachs von 6,7 Prozent bei den Privatpleiten. Während die Zahlen in den anderen Altersgruppen sinken, ist ein 3,1-prozentiger Anstieg bei den jungen Frauen für die Erhöhung der Werte der gesamten jungen Altersgruppe verantwortlich. Bei den jungen Männern sinken die Insolvenzzahlen hingegen um 1,7 Prozent. Auch bei den Senioren sind vor allem die Frauen mit einem Zuwachs um 12,3 Prozent von einer Pleite betroffen. Zwar legten die Werte auch bei den männlichen Senioren zu, aber lediglich um 3,3 Prozent.

Quelle: Bürgel Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG, 02/2012

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