Privatinsolvenzen 2010

2010 steigt die Zahl der Privatinsolvenzen

Obwohl die Fallzahl im schwachen, dritten Quartal 2010 um 0,3 Prozent leicht abnimmt, wird bei den Privatinsolvenzen 2010 als Rekordjahr in die Annalen eingehen – noch vor dem Krisenjahr 2007. Bisher besteht keine Aussicht auf eine Trendwende, allenfalls auf eine Stabilisierung auf hohem Niveau. Entsprechend geht das aktuelle Bürgel Schuldenbarometer unvermindert von 140.000 Verbraucherinsolvenzen für das Gesamtjahr 2010 aus. Besonders betroffen sind jüngere Bundesbürger: In den ersten drei Quartalen 2010 überschuldeten sich 34,5 Prozent mehr der 18- bis 25-Jährigen als im Vergleichszeitraum 2009.

In den ersten drei Quartalen schneidet auf Landesebene bei den aussagekräftigeren relativen Zahlen Bremen mit 236 Privatpleiten je 100.000 Einwohnern am schlechtesten ab. Rückläufig sind hingegen die Zahlen vor allem in Bayern mit 95 Verbraucherinsolvenzen je 100.000 Einwohnern. Der Bundesdurchschnitt rangiert indes bei 128 Fällen.

Derweil steigt die Zahl der Insolvenzverfahren in Thüringen (plus 26,1 Prozent) am stärksten an, während die Pleitestatistik insbesondere in Brandenburg (minus 5 Prozent) rückläufig ist.

58,9 Prozent aller Privatinsolvenzen haben im Untersuchungszeitraum Männer verursacht: 154 von jeweils 100.000 Männern mussten vor das Insolvenzgericht ziehen – bei den Frauen lediglich 107 von jeweils 100.000. Bei den 18- bis 25-Jährigen tappen indes mehr Frauen mit einem Anteil von 54 Prozent in die Schuldenfalle. Die am häufigsten von der Privatinsolvenz betroffene Altersgruppe ist die der 46- bis 60-Jährigen mit einem Anteil von 32,2 Prozent an der Insolvenzstatistik.

Die häufigsten Ursachen für eine Privatinsolvenz sind weiterhin Arbeitslosigkeit bzw. gescheiterte Selbstständigkeit, Krankheit, Trennung und Tod des Partners. Aber auch eine Haushaltsgründung, eine gescheiterte Immobilienfinanzierung oder ein zum Einkommen unpassendes Konsumverhalten (etwa exzessives Online-Shopping, Kreditkartenkäufe, Null-Prozent-Finanzierungen etc.) können den Weg in die Schuldenfalle verkürzen.

Quelle: Bürgel Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG

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